Confluence I
Archive pflegen und (er)finden
25.10.2025 13.00–21.00
Archive versprechen einen Zugang zur Vergangenheit und sagen dabei ebenso viel über die Gegenwart und Zukunft aus. Die Confluence Archive pflegen und (erf)finden am Eröffnungswochenende der Ausstellung Loving Shedhalle – Abundance lässt unterschiedliche archivarische Ansätze miteinander ins Gespräch kommen. Dabei interessiert uns, inwieweit Archive zur Resilienz einer Institution (oder jeder anderen Entität, Gruppierung, Organisationform und Existenweise) beitragen können. Wir fragen, wer und was alles daran beteiligt ist, dass Archive erhalten bleiben. Der englische Ausdruck maintenance wird in feministischen Diskursen oft im Zusammenhang mit unsichtbaren, wenig anerkannten Formen reproduktiver Arbeit in Verbindung gebracht. Was bedeutet es, im wenig Prestige versprechenden Hinterzimmer Verantwortung zu übernehmen – und was braucht es, damit maintenance funktioniert? Vor dem Hintergrund einer zunehmend ungeklärten infrastrukturellen Frage von Datenspeicherung und der erstarkenden Verbindung zwischen autokratischen Nationalstaaten und Monopolpositionen globaler Techunternehmen stellt sich die Frage der Archive und ihrer Zugänglichkeit im gegenwärtigen Moment noch einmal ganz neu.
Eine Gesprächsrunde versammelt Stimmen aus unterschiedlichen Kontexten der Archivarbeit. In der Aktivierung künstlerischer Arbeiten aus der Ausstellung kommen Positionen zu Wort, die sich um das Auftauchen verkörperter Formen von Wissen kümmern.
13:30 Rundgang durch die Ausstellung
14:30 Aktivierung mit Valentina Desideri und Denise Ferreira da Silva zum Ausstellungsbeitrag «Reading with Echo»
16:00 Gesprächsrunde zu Archiven als resiliente Praxis und Pflege mit Elke aus dem Moore, Mo Diener, Lucie Kolb und Stefan Länzlinger, moderiert von Michael Hiltbrunner. In Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Sozialarchiv Zürich
17:30 Karaoke Readings von Paloma Ayala (mit Texten von Gloria Anzaldúa)
18:30 Essen
20:00 Aktivierung mit Shruti Belliappa und Kiraṇ Kumār zum Ausstellungsbeitrag «Marginalia»
Teile der Veranstaltung sind auf Englisch, es gibt vor Ort Übersetzungen
CONFLUENCES bringen Praktiken, Archivfragmente und Menschen zusammen, die mit der Shedhalle in Verbindung stehen. In Gesprächen, bei gemeinsamen Mahlzeiten, Performances, Listening Sessions, Diskussionen und Workshops werden Arbeiten der Ausstellung und die Archive aktiviert. Confluences greift Anliegen und Fragen auf, die in verschiedenen Zeiträumen in der Shedhalle wiederholt auftauchen.
Confluence beschreibt eine «Mündung»: sowohl Ende als auch Neuanfang. Diese zyklische Qualität prägt die Begegnungen, spürt Resonanzen in unterschiedlichen Strategien über die Zeit hinweg auf und schafft Raum für kollektiv generiertes Wissen.
Öffnungszeiten:
13:00 – 21:00 Uhr