Ausstellung mit: Shu Lea Cheang, Cibelle Cavalli Bastos*, Tarek Lakhrissi, Izidora L LETHE, Doireann O’Malley, Ceylan Öztrük, Public Fiction Group, Sabrina Röthlisberger (from October), Bhenji Ra & Justin Shoulder*, Jacolby Satterwhite*, Sin Wai Kin.
*als Teil von CAMP FIRES – The Body as a Queer Stage
Das Ausstellungsformat “Protozone” der Shedhalle zeigt prozessbasierte Kunst mit Phasen hoher und niedriger Intensität. Protozone4 Extra Worlding erforscht künstlerische Praktiken des “Worlding”. Der Begriff beschreibt die Erschaffung oder den Aufbau von Welten, wie es etwa in Science Fiction geschieht. Die Ausstellung zeigt die Kraft, die mit dem Akt des Welten-Machens einhergeht und die die teilnehmenden Künstler*innen in ihrer Arbeit beeinflusst. Anstatt die Welten von aussen zu betrachten, können wir sie gestalten: Wir sind ein Teil von ihnen und haben daher einen direkten Einfluss auf sie.
Angesichts von Pandemien, Kriegen, Klimakrisen, aber auch sozialen und ökologischen Bewegungen, die sich überschneiden, fühlt sich unsere aktuelle Realität bereits wie eine Science-Fiction-Geschichte an. Viele Künstler*innen nutzen diesen Moment, um die sie umgebende Welt kritisch zu analysieren und ihre Sehnsucht nach möglichen Alternativen auszudrücken. Die künstlerischen Arbeiten, die in diesen Krisenmomenten entstehen, können Ideen für die Zukunft zeigen.
Die Ausstellung ermöglicht es uns, diese Welten durch die Werke der Künstler*innen physisch zu erleben. Sie nutzen digitale Technologien oder verändern Körper und Räume, um sich Zugang zu einer Vielzahl von Welten zu verschaffen und deren Möglichkeiten zu erkunden. Oft haben die Künstler*innen diese Welten über mehrere Jahre hinweg entwickelt und teilen sie auf unterschiedliche Weise mit dem Publikum.
Neben den verschiedenen Welten untersucht diese Protozone auch die Materialien zeitgenössischer digitaler Technologien, die bei der Erschaffung von Welten eingesetzt werden können. Denn eine “Cloud” (digitaler Speicherplatz) ist wie alle digitalen Technologien auf den Abbau seltener Erden, auf Serverfarmen und Strom angewiesen. Was braucht es, um digitale Umgebungen zu schaffen? Wie können sie nachhaltig gestaltet werden?
Wir können mit unserem eigenen Körper in Welten eintauchen, uns in ihnen bewegen und sie verändern. Diese Erfahrungen können uns ermutigen, die Welten zu schaffen, in denen wir leben wollen. Und sie können unseren Widerstand gegen Welten stärken, an denen wir nicht teilhaben wollen.
Extra Worlding ist kuratiert von Philipp Bergmann & Thea Reifler in Zusammenarbeit mit Camp Fires*, Zurich Art Weekend, lila. queer festival, Haus der Kunst München, Kunsthalle Osnabrück, Blindspot Gallery Hong Kong, AiR, GZ Wollishofen und School of Commons
Unterstützt von Stadt Zürich Kultur, Kanton Zürich Fachstelle Kultur, Elisabeth Weber-Stiftung
fmac Genève & Pro Helvetia (Sabrina Röthlisberger)
*CAMP FIRES ist ein von Simon W Marin und Violeta Mansilla kuratiertes Kunstprojekt, das derzeit an verschiedenen Orten in Zürich stattfindet. Kunstwerke des Programms sind bis zum 23.10.2021 im Last Tango und im Tanzhaus Zürich und vom 17.09.-31.10.2021 in der Shedhalle in dieser Protozone zu sehen. Weitere Informationen und Programm hier