Teil von ProtoZone16: Hallucinogenesis, 13.09.-03.11.2024
Tofutopia
Dieses Ein-Kanal-Video erforscht Tofu als Nahrungsmittel, das mit kultureller Identität, Geschlechterpolitik und historischen Erzählungen verwoben ist.
Die Arbeit verbindet vorgefundenes Filmmaterial, Archivdokumente, wissenschaftliche Erkundungen und persönliche Reflexionen. Sie untersucht, wie das heutige Image von Tofu von westlichen Ängsten über seine Auswirkungen auf die Männlichkeit beeinflusst wird. Die Arbeit geht den Wurzeln des Tofus in der taoistischen Alchemie nach, in der die Rolle des Tofus als rassifizierter und queerer Agent sowohl Nachhall findet, als auch dekonstruiert wird.
Das Video geht auch auf die Caséo-Sojaïne-Fabrik in Frankreich ein, einen Ort des transnationalen Aktivismus. Die Architektur von Caséo-Sojaïne verbindet die uralte Geschichte des Tofus mit seinem heutigen Image.
Das Video schliesst mit persönlichen Reflexionen darüber, wie Lebensmittel, insbesondere Tofu, mit der Identität und dem Erbe asiatischer Queers verbunden sind. Auf diese Weise enthüllt das Video die kulturelle und politische Bedeutung von Tofu. Die Kunst der Tofuherstellung birgt ein Versprechen von subversiver Widerstandsfähigkeit, Genuss und gegenseitiger Fürsorge.
He Shen 何珅 (they/them) wurde in Sichuan geboren, lebt und arbeitet derzeit in Zürich. Deren Arbeit, die oft mit queeren und dekolonialen Studien in Verbindung gebracht wird, befasst sich mit Fragen zu Körper, Raum, Essen, Geschlecht und Sexualität mit einem besonderen Interesse an dissidenten Wünschen, verborgenen Geschichten und der Politik des architektonischen Raums. Shen hat an der Zürcher Hochschule der Künste unterrichtet und ist seit 2023 Mitglied des Chair for Architecture and Care (ETH Zürich).