TUMBLE_needs
Let’s play syncretistic abundance

TUMBLE_needs (automatisierte Objekte, Animationen, 2025) driftet durch techno ästhetische Ökologie und lässt dabei eurozentrische Vorstellungen von „Landschaft“ und „Natur“ hinter sich. In seiner Welt durchqueren Menschen, Nicht-Menschen und Noch-Nicht-Menschen empfindungsfähige Räume, in denen Invasivität und Koexistenz verschwimmen.

Vier pflanzlich-organische “invasive” Akteure beleben dieses spekulative Terrain: Kahlili-Ingwer, der sich in den Wäldern der Azoren ausbreitet, stickstoffbindende Bakterien, die die toten Böden Mitteldeutschlands wiederbeleben, ein flüchtiger Raps, der durch die Ödlande Basels streift, und sich selbst replizierende Nanoorganismen, die in synthetischen Laboren träumen. Aus ihrer molekularen Perspektive ist die unkontrollierte Vermehrung in der Umwelt keine Störung, sondern eine Aktivierung und Reorganisation von Raum.

Animierte Landschaften, umherstreifende Entitäten und ein geglitchtes Computerspiel laden die Betrachter*innen in ein Eintauchen in Atmosphären verwobener Koexistenz. Dieser entstehende Common Ground basiert nicht auf gegenseitigem Verständnis oder Konsens, sondern auf einer emphatischen Präsenz inmitten der Unbeständigkeit.

Die Videoanimationen aktivieren vier empfindungsfähige Räume: Sprachwandler, rhizomatische Eigentümer*innen, die, die Überfluss fordern und empfindungsfähige Landmaschinen.

knowbotiq (Yvonne Wilhelm, Christian Huebler) experimentieren mit Formen und Medialitäten von Wissen, politischen Repräsentationen und epistemischer Ungehorsamkeit. In aktuellen Projekten untersuchen und inszenieren sie inhumanistische Geographien, libidinöse und affektive Ökonomien sowie postkoloniale Gewalt. In verschiedenen Formaten – von performativen Settings über kritische Fabulierungen bis hin zu Erfindungen und Begegnungen – erforschen knowbotiq molekulare, psychotrope und derivierte Ästhetiken.

knowbotiq, ehemals knowbotic research/in Zusammenarbeit mit Alexander Tuchacek, haben an bedeutenden internationalen Ausstellungen teilgenommen, darunter Documenta fifteen, die 49. Biennale von Venedig (Österreichischer Pavillon), die Art Encounter Biennale Timișoara, die Moskauer Biennale, die Seoul Biennale, die Hongkong-Shenzhen Biennale und zeigten ihre Arbeiten in Institutionen wie dem New Museum New York, Kunstinstituut Melly (ehemals Witte de With), MOCA Taipeh, Kunsthalle St. Gallen, Kunstmuseum Stuttgart, Skuc Gallery Ljubljana, Aarhus Kunstmuseum, Hamburger Kunstverein und weiteren.