Freitag 23.05.
18:30 – In the Shadow of Forward Motion (Performance)
Als Anrufung unserer Fähigkeit, Identitäten hinein, heraus, darüber hinaus und innerhalb zu verschieben, tanzen wir auf bekannte und seltsame Weise. Wir graben uns ein, gehen unter die Haut der Transformation, suchen nach den Möglichkeiten, wie Trauma und Freude die Identität verändern. Was passiert, wenn man mit dem Fremden im eigenen Körper intim wird? Was kommt zum Vorschein, wenn wir uns auf das Rätselhafte einlassen?
In dieser Arbeit ist das Selbst nicht statisch – es ist eine sich verändernde Besetzung von Charakteren, die sich durch eine dynamische Landschaft bewegen, auf der Suche nach einem Ruhepunkt, den sie aber nie finden. Was klar zu sein scheint, entpuppt sich in der Tat als Fata Morgana. Aussprache und Sprache werden unbeholfen, der Körper stülpt sich von innen nach aussen.
Teil von ProtoZone19: Ruptures \ Reliances, 23.05.2025-03.08.2025
Erstellt in Zusammenarbeit mit:
Dan Immanuel Roth – Performance
Dan Immanuel Roth & Layton Lachman – Kostüm & Szenografie
Samuel Hertz – Ton
Arta de Mi – Licht
emeka ene – Text
Ethan Folk & Caitlin Berrigan – Video
Nattan Dobkin – Dramaturgie
Nagi Gianni – Maske
Jack Randol – Textil
In Zusammenarbeit mit dem Haus der Kunst München, Goethe Institut London
Unterstützt durch das ifa – Institut für Auslandsbeziehungen
Layton Lachman ist ein*e in Berlin lebende*r Künstler*in. Layton Lachman kreiert Performances, die deren Wurzeln in der Somatik haben und körperliche Erfahrungen in immersive, komplexe Sinneswelten kanalisieren. Dere Praxis ist oft eine Kontemplation über das Zusammenspiel zwischen Individualität und der Materialität unserer Verbundenheit. Laytons collagierte Choreografien, die ein immer breiteres Spektrum an künstlerischen Medien und Kontexten nutzen, umfassen Film, Text, Stimme und Klang, Objekte und intensive Körperlichkeit, die, sobald sie in einem Werk kombiniert werden, oft durch ihre surrealistischen, psychedelischen und traumähnlichen Qualitäten gekennzeichnet sind. Laytons Arbeitsweise ist sehr kollaborativ, mit langen und geschätzten künstlerischen Beziehungen, die sich über die Zeit entwickelt haben. Diese Arbeit ist stark von den Ideen beeinflusst, die die Psychoanalytikerinnen Avgi Saketopoulou und Ann Pellegrini in “Gender without Identity” vorschlagen, sowie von zahlreichen anderen queeren, postkolonialen und schwarzen feministischen Theoretiker*innen.
Als Live-Künstler*in bezieht sich Layton häufig auf Vorstellungen von Science-Fiction-Welten sowie auf Praktiken der körperlichen und spirituellen Katharsis durch Tanz und Rituale. Deren Arbeiten wurden vor allem in Europa und den USA ausgestellt und aufgeführt. Zuletzt wurde das Stück In the Shadow of Forward Motion, das vom Londoner Goethe-Institut in Auftrag gegeben wurde, im Haus der Kunst in München uraufgeführt. Neben deren performativen Praxis ist Layton auch als unabhängige*r Kurator*in tätig und unterrichtet in Berlin und als Gastdozent*in an mehreren Universitäten in den USA. Bevor dey nach Berlin zog, lebte und arbeitete Layton in der San Francisco Bay Area in Kalifornien.
Samuel Hertz (geb. in Washington, DC, USA) ist ein Komponist und Forscher, der mit Klangerfassungsnetzwerken der Umweltforschung arbeitet. Seine Werke umfassen elektronische Musik, interstellare Radioübertragungen, Tiefseeübertragungen und Doom-Metal-Konzerte. Neben seinen Solowerken arbeitet er häufig mit Choreograph*innen und Theatermacher*innen zusammen und entwirft experimentelle, immersive Atmosphären. Seine Arbeiten wurden unter anderem beim Ars Electronica Festival (AT), im Palais de Tokyo (FR), im MUDAM Luxembourg (LU), in der Akademie der Künste (DE), im Haus der Kunst (DE), bei Pioneer Works/Wave Farm (US), in der Onassis Foundation (GR), in Fylkingen (SE), auf der Biennale für Klang und Hören (DK), im National Science + Media Museum (UK) und in der Internationalen Raumstation ausgestellt und aufgeführt. In kollaborativen Performance-Kontexten wurde seine Arbeit unter anderem bei der Tanzplattform Deutschland 2020/2022, ImPulsTanz, Sophiensaele, BONE Festival for Performance Art, Videonale.19 und dem Macerata Opera Festival präsentiert. Hertz ist Absolvent des Mills College Center for Contemporary Music, wo er elektronische Musik und Komposition bei Pauline Oliveros, Maggi Payne, Zeena Parkins und Roscoe Mitchell studierte. Derzeit ist er ein von AHRC/Techne geförderter Doktorand am Royal Holloway University of London Centre for GeoHumanities, wo er über Klangerfassungsnetzwerke im Rahmen der bioakustischen Konservierung und der Politik der akustischen Erfassung forscht.