Agenda

13.01 - 13.03.2025

Winterpause

Sabian Baumann

Teil von ProtoZone17: Stories of those left behind, 15.11.2024-12.01.2025

 

Home to Earth

 

“Home to Earth” zeichnet unterschiedliche Vorstellungen von Herkunft nach und stellt Fragen nach einer Verwandtschaft jenseits von Blutlinien. Der Künstler* stellt die beiden Zeichnungen ‘Tired Activist Gets Energy Upload by Good Ghost’ (2020) und ‘Performing Earth’ (2022) in einen Zusammenhang mit der Videoarbeit ‘Home’ (1998).

 

Darin erkundet der Künstler* die Details der Wohnung seiner damals noch lebenden Mutter mittels eines sanft verweilenden Kamerablicks. Die kontinuierliche Zeitlupenaufnahme von Oberflächen, Texturen sowie Fragmenten ihrer Figur als Teil dieser Umgebung porträtiert ihren Alltag mit einem zärtlichen und antizipierenden Blick, als würde die Vergangenheit von der Zukunft aus betrachtet, als einer Zeit die schon jetzt mit einer unvermeidlichen Abwesenheit konfrontiert ist. Die Aufnahmen scheinen wie aus der Welt gefallen und markieren die zwei Jahrzehnte, die seit ihrer Entstehung vergangen sind.

 

Die aktuellen Zeichnungen wiederum bezeugen eine Kontinuität, die ebenfalls über Jahrzehnte Bestand hat: Das Zeichnen erweist sich als eine poetisch-politische Praxis im Umgang mit Diskriminierung, Trauer, Verlust und Ohnmacht. Die grossformatigen Zeichnungen mit minutiösen Details, subtilen oder expliziten Referenzen und einem gewissen Schalk deuten an, wie eine gewisse Form von Widerständigkeit als Alltagspraxis Leben und Arbeit zu verbinden vermag.

 

Werkliste:

1) Tired Activist Gets Energy Upload by Good Ghost, 2020

2) Performing Earth, 2022

3) Home, 1998

 

Sabian Baumann wurde 1962 geboren und lebt in Zürich. Sabian Baumanns Werk, das um Körper, Identität und kulturelle Werte kreist, umfasst Skulptur, Installation und Video, mit Schwerpunkt auf figurativer Zeichnung. Mit stilistischen Referenzen aus Kunstgeschichte und Populärkultur inszeniert Baumann irritierende Brüche und Paradoxien, die gängige gesellschaftliche Normen in Frage stellen und Normalität als verhandelbare Ausnahme in Raum und Zeit zeigen. Die spielerische Erscheinung von Baumanns Arbeiten entfaltet oft einen tragikomischen Humor. Ein weiterer wichtiger Teil von Baumanns Werk besteht aus verschiedenen kollaborativen, transdisziplinären kunstaktivistischen Projekten mit queer-feministischem und heute intersektionalem Ansatz, die Baumann initiiert oder mitorganisiert hat, zuletzt “die grosse um_ordnung – Privilegien für alle (2018)” und den Dokumentarfilm “Wem gehört der Himmel” (80 Min., 2022)

Shedhalle – Sabian Baumann

'Performing Earth' von Sabian Baumann (2022)

Shedhalle – Sabian Baumann

‘Tired Activist Gets Energy Upload by Good Ghost' von Sabian Baumann (2020)

Shedhalle – Sabian Baumann

"Home", Sabian Baumann, Video Still (1998)

Shedhalle – Sabian Baumann

"Home", Sabian Baumann, Video Still (1998)

Shedhalle – Sabian Baumann

"Home", Sabian Baumann, Video Still (1998)

Shedhalle – Sabian Baumann

"Home", Sabian Baumann, Video Still (1998)