Runder Tisch Archiving Queer & Disabled Practices
14.09. 18:30-20:00
initiiert von X COLLECTIVE X
mit Clotilde de Rocco, Sahara Azzeg, Kami Mathiasin, Meloe Gennai
Teil von ProtoZone16: Hallucinogenesis
Dieser runde Tisch beginnt mit einer Präsentation des Projekts „u n ~ t e a c h a b l e“, einer Initiative von X COLLECTIVE X. „u n ~ t e a c h a b l e“ widmet sich der Aufwertung kreativer Prozesse und marginalisierter künstlerischer Praktiken im Kontext von Archivierung und künstlerischer Bildung.
Die folgende Diskussion mit Clotilde de Rocco, Sahara Azzeg, Kami Mathiasin, Meloe Gennai und dem Publikum befasst sich mit der Frage der Zugänglichkeit von Archiven, indem sie deren Grenzen und mögliche Alternativen untersucht.
Ausserdem wird ein Gespräch über die Neuerfindung von Praktiken von Wissensvermittlung und kulturellen Archiven durch die Einbeziehung häufig marginalisierter Perspektiven angestossen.
Sprache(n): Französisch, Italienisch, Englisch (mit deutscher Übersetzung)
Clotilde De Rocco ist eine schwarze queere Frau mit Beeinträchtigung. Sie ist halb Amerikanerin, halb Italienerin und lebt in Florenz, Italien. Sie arbeitet als Model, ist 24 Jahre alt, studiert Medizin und liebt Make-up und Mode, mit denen sie sich ausdrücken kann. Als behinderte Person hofft sie auf eine Welt, in der jede*r teilhaben und sich einbezogen fühlen kann. Sie liebt ihre Familie sehr und bemüht sich jeden Tag, sich selbst zu lieben.
Sahara Azzeg hat in den letzten Jahren durch seine Interventionen bei queeren Kunstfestivals mit politisch aufgeladenen Performances und der Verlesung seines politischen Manifests („Pas d’écologie validiste“ , „c’est nous les PD“) Aufmerksamkeit erregt. Dey hat auch an Ausstellungen wie Embrace (Fesses-tival, Genf) und Sweet Crip (Bienne) teilgenommen. Azzeg arbeitet sowohl in der Performance als auch in der Malerei. Deren Shows sind zwar selbstbewusst, indem dey deren politisches Manifest verkündet (wobei jede Performance ihr eigenes Manifest hat), aber sie sind auch so gestaltet, dass sie für behinderte Besucher*innen so zugänglich wie möglich sind, mit einer selbstgebauten Untertitel-Scrollmaschine, ohne blinkende Lichter oder durch zugängliche Veranstaltungsorte. Ausserdem verwendet er in seiner Kleidung (Kostüme, die speziell für jeden Anlass angefertigt werden) Gegenstände, die auf sein Leben als behinderter Künstler verweisen.
Kami Mathiasin (1994) ist eine nicht-binäre und panafrikanische Künstlerin aus Guadeloupe, die in Genf und Paris lebt. Sie ist auch eine dekoloniale Feministin und Antispeziezistin. Als Fachperson für psychische Gesundheit ist sie Spezialistin für Psychopathologien im Zusammenhang mit Interkulturalität und Transkulturalität. Sie träumt von einer Welt, in der Heilung für alle zugänglich ist. Poesie und Spiritualität sind Teil ihres Weges zur Befreiung. Sie glaubt, dass Kunst ein hervorragendes Mittel ist, um das Bewusstsein für Fragen von race, Geschlecht, Klasse und Sexualität zu schärfen.
Meloe Gennai ist ein*e veröffentlichte*r Schriftsteller*in, Kurator*in, Dramaturg*in sowie trans&disabled elder. Mit X COLLECTIVE X hat dey zwei Gedichtbände kuratiert, die von trans und queeren Künstler*innen aus der Afro-Diaspora geschrieben wurden. Deren neuestes, vollständig zugängliches Theaterstück „SNOB*“ basiert auf selektivem Mutismus und autistischer Körpersprache. deren erstes Buch wurde mit dem Robert Goffin Poetry Biennal Prize ausgezeichnet. Meloe lebt in Grenzräumen und zwischen Genf und Zürich.
Unterstützt durch Pro Helvetia