Lewis stellt den Begriff der “erotischen Geselligkeit” der feministischen Soziologin Roslyn Bologh als zwischenmenschliches Beziehungsmodell vor und als Alternative zu Wettbewerb, Konflikt und Zwang, den vorherrschenden Beziehungsformen des 20. Jahrhunders. Dieser Workshop konzentriert sich dann auf die Einstimmung und Schärfung der Sinne, um einen Zustand der Hyperpräsenz zu ermöglichen, der das Zusammensein und gemeinsame Tanzen unterstützt.
Die Figur der/des unambitionierten Stripper*in dient als Metapher, uns mit unseren inneren Welten zu verbinden, um radikaler für unsere äußeren Welten empfänglich zu werden. Der nach außen gerichtete Blick des Strippers*/der Stripper*in, der/die gewöhnlich die Hand ausstreckt, um Klientel anzusprechen, ist in diesem Szenario auf sich selbst gerichtet. In diesem Bewegungs-Workshop werden wir, anstatt uns auszuziehen, unsere Vorstellungskraft nutzen, um unsere Aufmerksamkeit nach innen, auf die Oberfläche unserer eigenen Haut zu richten und uns vorzustellen, wie wir Schichten von sozialen Konstrukten und Identität abziehen, um Zugang zu einem persönlichen inneren Raum zu erhalten.
Die/der unambitionierte Stripper*in tanzt zunächst für sich selbst und dann für andere, um sich schließlich wieder mit den menschlichen und nichtmenschlichen Präsenzen zu verbinden, mit denen sie*er den Raum teilt. Der Tanz, der dabei entsteht, ist prozessual – eine doppelte Bewegung von Innen und Außen, Werden und Vergehen, Objekt von Interesse und begehrendem Subjekt.
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Mit: Isabel Lewis
Programmiert von Philipp Bergmann & Thea Reifler für Shedhalle
Mit diesem workshop nimmt Shedhalle Teil am Fleshy Interface Festival, initiiert vom Theater Neumarkt. Das volle Programm findet sich hier.