artist-in-residence
SITTING WITH DEATH
11.05.2024, 16-22h
Diese Veranstaltung ist dem Zuhören gewidmet. Dem Zuhören von Gedichten, dem Zuhören auf unser Inneres, dem Zuhören untereinander. In zwei Lesungen stellt artist-in-residence Naghmeh Manavi ihre eigenen Texte vor, aber auch solche, die sie in den letzten Monaten beeinflusst haben.
Während der Lesungen von Naghmeh Manavi laden wir alle Gefühle und Gedanken ein, die auftauchen. Dann nehmen wir uns Zeit, uns mit ihnen auseinanderzusetzen, Wege zu finden, sie mit anderen zu teilen und in Kleingruppen mit ihnen zu arbeiten. Um diesen Prozess zu unterstützen, bietet das hosting Team einen Rahmen mit einfachen Körperübungen und Gesprächstechniken.
Diese Veranstaltung ist eine Fortsetzung des Formats PS: Syncretic Sites, das im Januar in der Shedhalle durchgeführt wurde. Sie zielt darauf ab, die Auseinandersetzung mit tödlicher politischer Gewalt fortzusetzen sowie mit ihren Auswirkungen – auf das Leben angegriffener, entführter, vertriebener und verfolgter Menschen und ihrer Angehörigen, auf globale und lokale Politik, auf Körper, emotionale Landschaften und Beziehungen weltweit.
HINWEIS ZUM INHALT: Die Lesungen beinhalten Dunkelheit, Gedanken zum Tod und zum Töten.
ZEITPLAN (Du kannst um 16, 17, 19 oder 20 Uhr zur Veranstaltung dazukommen. Das Verlassen ist jederzeit möglich.)
16:00 Einfache Körperübungen
17:00 Naghmeh Manavi, Gedichtlesung
17:30 Bearbeitung in kleinen Gruppen
19:00 Abendessen
20:00 Naghmeh Manavi, Lesung “Letters to Death” – eine Serie von Briefen, die Naghmeh täglich an den Tod schreibt. Sie erforscht ihre persönliche Beziehung zu ihrem eigenen Tod und wie sich diese durch Zeit und Geografie auf ihren Reisen verändert.
20:30 Bearbeitung in kleinen Gruppen
22:00 Ende
Lesungen von Naghmeh Manavi
Moderiert von Naghmeh Manavi, Thea Reifler und Lucie Tuma
BIO
Naghmeh Manavi ist freischaffende Theatermacherin und Performerin und lebt in Teheran. Sie studierte Theaterwissenschaften an der Teheraner Universität der Künste. Seit 2010 arbeitet sie in der darstellenden Kunst als Autorin, Performerin, Regisseurin und Festivalkoordinatorin.
Als Künstlerin interessiert sie sich für Machtstrukturen in jeder Art von zwischenmenschlichen Beziehungen, als Autorin schreibt sie Essays und Vortragsperformances über die Überschneidung von politischen, persönlichen und neurowissenschaftlichen Themen. Ihre frühen Arbeiten drehten sich hauptsächlich um Objekttheater und die Beziehung zwischen dem Körper einer darstellenden Person und den Objekten.
In den letzten 4 Jahren hat sie Erfahrungen mit Forschung und Regie im Bereich Lecture-Performance oder Dokumentartheater gesammelt. Als Performerin hat sie einen breiteren Blick, arbeitet an verschiedenen Welten und Ästhetiken und entdeckt performative Erfahrungen.
Ihre aktuellen Arbeiten drehen sich um unsichtbare Überwältigung, Neurowissenschaften und das menschliche Gehirn, untersuchen politische Angelegenheiten auf der Ebene des persönlichen Alltags und betrachten soziale und kollektive Handlungen als Performance-Praxis mit der kollektiven Erzählung als Partitur …
Ihre neuesten Arbeiten sind “But, will I Remember?”, eine Lecture-Video-Performance über das Erzählen und die Funktion des menschlichen Gehirns bei der Erinnerung und Informationsverarbeitung. Sie wurde 2022 in der Kaserne Basel aufgeführt.
“The Possible” – eine Lecture Performance über Vererbung als biologisches und soziales Phänomen und die Position des Beobachtens und Beobachtetwerdens als persönliche und soziale Beziehung. Sie hat sie 2019 in Teheran, 2020 in Istanbul und 2023 in Brüssel entwickelt und aufgeführt.