Agenda

SABA
Wish we
were free

Verstrickt in der Vielzahl von Wünschen und Differenzen, die unser physisches und psychisches Wohlbefinden zerreißen, geben wir uns einer emotionalen Mischung aus Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung, Depression und Angst hin.

Eine Antwort auf die Wurzeln der gesamten sozialen und natürlichen Katastrophe zu formulieren, ist zwecklos geworden, denn die Kernprobleme sind in den professionellen Netzwerken von Kunst und Kultur seit Jahrzehnten bekannt, diskutiert und weiter diskutiert. Nicht nur Institutionskritik hat sich normalisiert. Als Künstler*innen scheint es noch unverantwortlicher, weiterhin Artefakte und Bilder zu produzieren, mit denen Hoffnung auf einen vernünftigen Ausweg aus der Krise geschürt würde, einer permanenten Krise, die unser Dasein erstickt und belastet. Kleine vernünftige Schritte sind angesichts der Beschleunigung des “Endes” machtlos geworden.

Indem wir die Freude und das Miteinander für eine Zukunft aufschieben, die sich nie verwirklichen wird, sieht es aus als ob wir unsere Zeit, also unsere Jugend, an einen ständigen Kampf verlieren, der sich um den wirtschaftlichen Lebensunterhalt dreht, während dem unsere geistige Gesundheit durch den ständigen Strom materieller Wünsche geschwächt wird.

Wo anders als in uns selbst und in unserer kleinen Gemeinschaft, im zusammen-sein, können wir Zuflucht finden? Wären wir doch bloss nicht vom Geld eingeschränkt.

 

SABA – Silvia Amancei und Bogdan Armanu (geb. 1991, Iași und Timișoara) sind ein Künstlerpaar, das seit 2012 zusammenarbeitet. Sie sind die Residenzkünstler*innen der Protozone 7 und haben ihre neueste Arbeit “Wish we were free” in Koproduktion mit der Shedhalle und mit freundlicher Unterstützung der DOGO Residenz für Neue Kunst (Lichtensteig) produziert.

 

Ihre künstlerische Praxis findet an der Grenze zwischen Sozialwissenschaften und bildender Kunst statt, wobei sie nach Methoden und Beispielen suchen, wie Kunst und künstlerische Mittel instrumentalisiert werden können, um die Fähigkeit zu überreizen, über den Kapitalismus hinauszuschauen und eine (gemeinsame) Zukunft zu schaffen. Zu ihren jüngsten Einzelausstellungen gehören “s.a.b.a 1979-####” (2020, Ljubljana, SI), “It was always in plain sight” (2020, Bukarest, RO), “If Then What After” (2019, Baden, AT), “What Past? What Future?” (2017, Linz, AT). Neben den Einzelausstellungen waren ihre Werke auch in vielen Gruppenausstellungen vertreten, darunter “Gangwon Triennale” (2021, Gangwon, KR), “Rewriting Our Imaginations” (2020, Basel, CH), “STRIKE GENTLY AWAY ____” (2019, Salzburg, AT), “Displacement and Togetherness” (2019, Brüssel, BE), “Capital’s Time Machine” (2018, Bukarest, RO), “Baywatch” (2018, Berlin, DE), “Alternative Facts” (2018, Stuttgart, DE), “Odessa Biennial” (2017, Odessa, Ukraine).

 

Shedhalle – SABA – Wish we were free

Courtesy the artist.

Shedhalle – SABA – Wish we were free

Courtesy the artist.

Shedhalle – SABA – Wish we were free

Courtesy the artist.

Shedhalle – SABA – Wish we were free