Agenda

Tino
Sehgal
Pierre
Huyghe

Woche 1:

11-13 Juni

11.06 – 17-21h

12.06 – 14-18h (Protozone open until 20h)

13.06 – 14-17h (Protozone open until 18h)

Sprache: Englisch

 

“Would you rather feel too busy or not busy enough?”

 

(“Fühlen Sie sich lieber zu beschäftigt oder nicht beschäftigt genug?”)

 

Tino Sehgal, Ann Lee (2011) mit Lilya Barnard & Solia Nahmani

Pierre Huyghe, Two Minutes Out of Time (2000)

 

Ann Lee erscheint. Langsam bewegt sie ihre Glieder mit einem wundersamen, neugierigen Blick in den Augen, während sie die Welt zum ersten Mal entdeckt.

Diese “constructed situation” von Tino Sehgal, auf die sich der Titel der Protozone direkt bezieht, ist eine bestehende Arbeit aus dem Jahr 2011, die in einen Dialog mit dem Video Two Minutes Out of Time von Pierre Huyghe gesetzt wird, in dem die Cartoon-Figur einen Monolog über ihren Zustand als “virtuelles” Bild hält.

Indem die Figur sowohl virtuell als auch physisch im Raum zum Leben erweckt wird, beschwört Ann Lee die Protozone herauf. Dieses gefeierte Werk aus einer Zeit vor COVID-19 wird als eine Stimme aus der Vergangenheit erklingen, vielleicht eine Abrechnung mit dem gegenwärtigen Moment.

 

Tino Sehgal (London, 1976) studierte Wirtschaft und Tanz. Im Jahr 2005 vertrat er Deutschland auf der Biennale in Venedig. Das Guggenheim, die Tate Modern und die dOCUMENTA (13) haben ebenfalls Einzelausstellungen seiner Arbeiten gezeigt. Im Jahr 2013 wurde er auf der 55. Biennale von Venedig mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet. Die Kunst von Tino Sehgal ist immateriell; sie nimmt in dem Moment Gestalt an, in dem die Betrachtenden ihr begegnen. Seit 2000 konstruiert er Live-Situationen, in denen Performer*innen durch Bewegungen, Gespräche oder Gesang mit den Besucher*innen und Zuschauer*innen in Kontakt treten und sie einladen, die Struktur der Arbeit zu beeinflussen.

 

Pierre Huyghe (geboren 1962, Paris) lebt und arbeitet in New York. Seine Arbeiten sind international bekannt und werden in verschiedenen Ausstellungen auf der ganzen Welt präsentiert. Huyghe erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Nasher Sculpture Prize (2017); Kurt Schwitters Prize (2015); Roswitha Haftmann Award (2013), den Smithsonian Museum’s Contemporary Artist Award (2010), den Hugo Boss Prize, Guggenheim Museum (2002), den Special Award der Jury der Biennale Venedig (2001) und einen DAAD in Berlin (1999-2000). Zuletzt wurde er zum künstlerischen Leiter des Okayama Art Summit 2019 ernannt.

Shedhalle – 1: Tino Sehgal & Pierre Huyghe

Pierre Huyghe, No Ghost Just a Shell (collaboration with Philippe Parreno), 1999-2003. “Annlee” original image, 1999. © Pierre Huyghe