Agenda

07.06 - 04.08.2024

ProtoZone 15

01.08.2024

Queer Bay Day

16.08 - 01.09.2024

Theaterspektakel

07.09.2024

Lange Nacht der Zürcher Museen

13.09 - 03.11.2024

ProtoZone 16

15.11 - 12.01.2025

ProtoZone 17

Riikka
Tauriainen

Confluencas

 

Riikka Tauriainen schafft einen immersiven Raum der Erinnerung und Zukunft: Sie webt Verbindungen durch die Ausstellung Protozone 2 – CONTINUITY / TRANSPASSING. Schwebende Reliefs aus transparentem PET hängen von der Decke des Raumes. Die Objekte fangen die Form einer welligen Wasseroberfläche ein. Zugleich erinnern sie an digitale Renderings, an flüssige Screens, an Körper oder an Trennwände für Schutzvorrichtungen.

 

Die raumfüllenden Elemente stehen in einer engen Wechselwirkung; mit der Plastikoberfläche der Reliefs verzerrt sie die Bilder, das Licht bricht auf dem PET und zeichnet ein Lichtspiel in den ganzen Raum – gespiegeltes Sonnenlicht oder Projektionen. Confluencas denkt in einer fiktionalen Welt zwischen solide und fluide Materie.

 

Riikka Tauriainen spielt in ihrer Installation Confluencas mit Gegensätzen zwischen Natürlichem und Toxischem, Bedrohung und Wohlsein, Menschlichem und Nicht-Menschlichem, Innen und Aussen und zwischen Intimem und Fremden. Diese Ambivalenzen und Reibungen vermag Tauriainen zu vermischen, die Grenzen dazwischen werden zum Fliessen gebracht.

Ich erforsche die Beziehung unserer Körper mit der Welt um sie herum. Ich beziehe mich dabei auf Quellen in der queer-feministischen Literatur, wie zum Beispiel die Autorin Astrida Neimanis und ihr Konzept des «Hydrofeminismus». Diese Theorie basiert auf der Idee der Fluidität unseres Körpers und bietet sie als eine Kraft der Emanzipation an: «Wasser, mit anderen Worten, fliesst durch und über die Differenz.»* Im Mittelpunkt der Arbeit steht die materialistische Auseinandersetzung: Wie nähern sich ökofeministische und postkoloniale Praktiken dem kritischen Materialismus? Wie gehen wir mit toxischem Material um? Wie wird das Fremde zum Vertrauten?

 

* Original: “Water, in other words, flow through and across difference.” , Astrida Neimanis

 

Riikka Tauriainen ist in Nordfinnland aufgewachsen und lebt in Zürich. In ihren Installationen, Videos und Performances interessiert sie sich für Geschichte, postkoloniale Theorien und Genderfragen. Dabei bewegt sie sich stets an der Grenze zwischen Kunst und Wissenschaft, zwischen Fakt und Fiktion. In der Werkgruppe «Hydrocommons» beschäftigt sie sich mit einer posthumanistischen Ideenwelt, in der sie untersucht, inwiefern unsere Verwandtschaft zu anderen Körpern als zutiefst materialistische Relationalität zu verstehen ist.

 

Sie studierte in Tallinn (Estonian Academy of Arts, BA Photography), Essen (Folkwang Universität der Künste, Communication Design, Erasmus), Berlin (Kunsthochschule Berlin-Weißensee, Freie Kunst / Bildhauerei, Stipendium) und machte ihren Master in Fine Arts ebenfalls an der ZHdK in Zürich. Ihre Arbeiten wurden international ausgestellt, u. a. am Bâtiment d’art contemporainin Genf, Siemens Sanat in Istanbul, Center for Contemporary Art in Plovdiv Bulgaria, NGbK Berlin und im Helmhaus in Zürich. Sie nahm an Biennalen in der Türkei und Kroatien teilals auch an Artist in Residence-Programmen in Genua, Italien und Anyang, Südkorea. Sie präsentierte ihre neusten Arbeiten an der Swiss Art Awards in Basel 2019 und in ihrer Einzelausstellung im sic! Elephanthouse in Luzern 2020-2021.

Shedhalle – Riikka Tauriainen: Confluencas

Riikka Tauriainen
Confluencas
Foto: Riikka Tauriainen