“Federico” (2015) von Alex Baczyński-Jenkins ist eine minimale Choreografie für Berührungen zwischen zwei Performer*innen. Die Figuren, die sich zwischen den Händen der performenden Personen bilden, sind mal als intime Berührung und mal als abstrakte Figuren von Beziehung und Verstrickung erkennbar. Es handelt sich um eine Choreografie des Begehrens im kleinsten Massstab, die Affekt und Sinnlichkeit als Mittel für ein queeres Archiv der Berührung mobilisiert.
CREDITS
Choreografie: Alex Baczyński-Jenkins
Jede Iteration wird in Zusammenarbeit mit den Darsteller*innen choreografiert und ist spezifisch für das jeweilige Duo.
Shedhalle-Iteration aufgeführt von: Bassem Saad und Nomi Sladko
Erste Iteration in Zusammenarbeit mit und aufgeführt von Jayson Patterson und Nick Finegan.
Weitere Iterationen aufgeführt von Katarzyna Szugajew, Anton Ambroziak, Rafał Pierzyński.
Produktion: Alex Baczyński-Jenkins Studio
Studio-Regie: Andrea Rodrigo
Studioleitung: Sarie Nijboer
Management Beratung: Rui Silveira
Vertrieb: Something Great
“Federico” wurde von Montague Space in Auftrag gegeben.
Artist Bio:
Alex Baczyński-Jenkins ist ein Künstler und Choreograf, der sich mit queerem Affekt, Verkörperung und Relationalität beschäftigt. Durch Gesten, Kollektivität, Berührung und Sinnlichkeit entfaltet seine Praxis Strukturen und Politiken des Begehrens.
Relationalität zeigt sich in der dialogischen Art und Weise, in der die Arbeit entwickelt und aufgeführt wird, sowie in den Materialien und der Poetik, auf die sie sich beruft. Dazu gehört das Aufspüren von Beziehungen zwischen Empfindung und Sozialität, verkörpertem Ausdruck und Entfremdung, den Texturen alltäglicher Erfahrung, der utopischen und latenten Queer-Geschichte.
Er nähert sich der Choreografie als eine Möglichkeit, über Gefühle, Wahrnehmung und kollektives Entstehen zu reflektieren, während er sich auf andere Arten der Erfahrung von Erinnerung, Zeit und Veränderung einlässt. Er ist Mitbegründer von “Kem”, einem in Warschau ansässigen queer-feministischen Kollektiv, das sich auf Choreografie, Performance und Sound an der Schnittstelle zur sozialen Praxis konzentriert. Durch verschiedene experimentelle Formate und den Aufbau von Gemeinschaften beschäftigt sich “Kem” mit kritischer Intimität und queerem Vergnügen.